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LTE (Long Term Evolution)

  

LTE ist der Mobilfunk-Standard der nächsten Generation auch 4G genannt. Technisch gesehen basiert die Gestaltung von LTE auf der Grundlage der heutigen 3GPP Familie von zellular aufgebauten Netzwerken wie GSM und UMTS. Mit den Datenübertragungsverfahren HSDPA und HSUPA waren schon im Mobilfunkstandard UMTS hohe Datenraten möglich – bis zu 7,2 MBit/s im Down- und 5,76 MBit/s im Upload. LTE ermöglicht nun Datenraten von bis zu 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload. LTE sorgt für einen reibungslosen evolutionären Übergang zu höheren Datenraten und geringeren Latenzzeiten.

Geschwindigkeiten in Mobilfunknetzen im Vergleich:
Maximale Geschwindigkeiten im... Download Upload
GSM-Netz mit EDGE 220 kBit/s 110 kBit/s
UMTS-Netz 384 kBit/s 128 kBit/s
UMTS-Netz mit HSDPA und HSUPA  7,2 MBit/s 5,76 MBit/s
HSPA+ 28 MBit/s 11,5 MBit/s
LTE-Netz 100 MBit/s 50 MBit/s

Mit der Einführung von LTE wird Entwicklung von der bestehenden Netzwerk-Architektur auf eine IP also Packetorientierte Architektur stattfinden. Diese Entwicklung hat aus Sicht der Betreiber einige Vorteile. Diese Vorteile sind zum einen geringere Kosten für viele Dienste die auf mehreren Anwendungen basieren z.B. kombinierte Sprach-, Video- und Datendienste zum anderen die Interoperabilität mit anderen festen und drahtlosen Netzwerken. LTE wird die Sprachdienste der heutigen Mobilfunknetze mit dem Datenzentrierten Möglichkeiten der festen Internetanschlüsse kombinieren.

Die meisten Betreiber von GSM oder HSPA Netzen werden vermutlich früher oder später auf LTE umrüsten. AT&T Mobility hat erklärt, dass sie ein Upgrade auf LTE planen, jedoch bis dahin HSUPA und HSPA+ einsetzen wollen. T-Mobile, Vodafone, France Télécom, Telia Sonera und Telecom Italia Mobile haben auch ihr Engagement für die LTE Technologie bekannt gegeben. T-Mobile will direkt auf LTE umsteigen, ohne vorher HSPA+ zu installieren.

  
 

Lte soll später flächendeckend in Deutschland verfügbar sein. Durch Umbau der vorhandenen Mobilfunkmasten und deren UMTS Technik wird die Umstellung auf Lte für die Lte Anbieter kein allzu großer Kostenaufwand werden.
Lte nutzt die Bandbreiten zwischen 1,4 MHz und 20 MHz. Zur Verfügung stehen Lte folgende Bandbreiten: 1,4 MHz, 3 MHz, 5 MHz, 10 MHz, 15MHz und 20 MHz. Hinzu kommen evtl. noch die UMTS Bandbreiten. Damit sind Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s theoretisch möglich. Dank der geringen Latenzzeit (kleiner als 5 ms) sind auch Datenübertragungen in fahrenden Fahrzeugen möglich. Getestet wurden schon Geschwindigkeiten von 70 km/h, wobei schnellere Geschwindigkeiten ohne Probleme gemeistert werden können. Rein theoretisch können Geschwindigkeiten von 500 km/h gefahren und trotzdem mit Lte gesurft werden.

Wo die volle Lte Bandbreite später verfügbar ist, liegt noch nicht vor. Genaue Aussagen können erst getroffen werden, wenn die Planungsphase von Lte abgeschlossen ist. Einem schnellen Lte Ausbau steht eigentlich kaum etwas im Weg. Sendeanlagen von mobilen Internet können kostengünstig aufgerüstet werden. Wahrscheinlich werden zuerst die Ballungsgebiete in den Genuss des ultraschnellen Internets kommen. So könnten z.B. Berlin, Düsseldorf, Köln, München und einige andere Großstädte in der ersten Umbauwelle mit dabei sein.

Da Lte eine größere Reichweite als UMTS besitzt, werden auch die ländlichen Gegenden schneller in den Genus des mobilen Internets kommen. So können Lücken im Breitband schnell geschlossen werden.

 

 
 

Die LTE Entwicklung:

  • Die erste Vorstellung einer LTE Anwendung mit HDTV-Streaming (>30 Mbit/s), Video-Überwachung und mobilen IP-basierten Übergabe zwischen den LTE Funkstationen wurde während der ITU-Messe in Hong Kong im Dezember 2006 von Siemens Communication Department vorgestellt.
  • Im September 2007 zeigte NTT DoCoMo LTE Datenraten von 200 Mbit/s mit Stromverbrauch von weniger als 100 mW während der Prüfung.
  • Im Februar 2008 beim Mobile World Congress demonstriert Freescale Semiconductor HD-Video-Streaming mit Peak-Datenraten von 96 Mbit/s Downlink und 86 Mbit/s Uplink. Auch auf diesem Kongress haben picoChip und mimoOn ein Referenzdesign für eine LTE Basisstation vorgestellt. Diese läuft auf einer gemeinsamen Hardware-Plattform (Multi-Mode-/ Software-Defined Radio), zusammen mit ihrer WiMAX-Architektur.
  • Im März 2008 hat NTT DoCoMo mit LTE Datenraten von 250 Mbit/s in ein Outdoor-Test erreicht.
  • Im April 2008 haben LG und Nortel LTE Datenraten von 50 Mbit/s während der Fahrt in einem Auto mit ca. 110 km/h übertragen.
  • Am 18. September 2008 haben der Mobilfunkbetreiber T-Mobile und Nortel Networks Datenraten von bis zu 170 Mbit/s im Download und bis zu 50 Mbit/s im Upload erreicht. Dabei wurden Daten in und aus einem Fahrzeug heraus übertragen, das sich zwischen der linksrheinischen Zentrale der Deutschen Telekom und der rechtsrheinischen Zentrale von T-Mobile in Bonn mit durchschnittlich 70 km/h bewegte.
  
     
     
Letzte Bearbeitung: 12.11.2016  

Helmut Langenbach
E-Mail: strahlung.gratis@online.de